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Über Saudi Arabien

Reise im Oktober 2024.

Ziel meiner Reise ist ein Land, das sich noch abseits des Massentourismus befindet. Mit der Vision 2030 hat das Land seine Grenzen besonders für westliche Touristen geöffnet. Das Land, das etwa sechsmal so groß wie Deutschland ist, befindet sich auf dem Weg, unabhängiger von seinen Öl- und Gasreserven zu werden. Der Tourismus soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Neben hypermodernen Städten wie Riad oder dem imposanten Projekt „The Line“ hat das Land auch einen reichen kulturellen Schatz zu bieten und beherbergt mit Medina und Mekka die zwei heiligsten Städte des Islams. Der öffentliche Verkehr befindet sich aktuell noch im Aufbau, aber ehrgeizige Infrastrukturprojekte sollen den PKW-Verkehr reduzieren. Allerdings sind viele dieser Projekte noch im Bau, was es notwendig macht, das Land mit Flugzeug und Auto zu bereisen.

Bei der Anmietung von Autos gibt es in Saudi-Arabien einige Dinge zu beachten. So war es mir nicht möglich, ein Auto ohne Kilometerbegrenzung zu mieten, was bei den extremen Distanzen zwangsläufig zu Nachzahlungen führte. Die verschiedenen Anbieter haben unterschiedliche Kilometerlimits pro Tag und auch der Aufpreis pro Kilometer variiert. Es lohnt sich, auf bekannten Portalen wie Kayak oder Billiger-Mietwagen.de zu vergleichen.

Die Menschen in diesem Land zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Gastfreundschaft aus. Bereits im Flugzeug hat mir ein Mann die schönsten und wichtigsten Plätze in Riad empfohlen und mir zusätzlich seine Telefonnummer gegeben, damit ich ihn jederzeit erreichen kann. Um unterwegs Dienste wie Google Maps nutzen zu können, habe ich mir gleich am Flughafen eine SIM-Karte von STC direkt am Terminal 2 gekauft. Diese kostet etwa 20 Euro für 15 GB Datenvolumen. Neben Google Maps bietet sich in Saudi-Arabien auch die Verwendung von Careem oder Uber an. Careem ist meist die preiswertesten Variante für Taxifahrten.

Riad

Anreise: 30 KM Taxi vom Flughafen 120 Rial ca. 30 Euro

Unterkunft: Sands in Hostel (3 Nächte, 6er Schlafsaal) ca. 15 Euro pro Nacht.

Riad ist die Hauptstadt von Saudi-Arabien und bietet neben zahlreichen modernen Gebäuden auch historisch wertvolle Bezirke und Bauten. Mein erstes Ziel war Al-Turaif. Al-Turaif, im Vorort Diriyah bei Riad, ist eine bedeutende historische Stätte und UNESCO-Weltkulturerbe. Es wurde im 15. Jahrhundert gegründet und war im 18. Jahrhundert das politische Zentrum des ersten saudischen Staates. Die traditionelle Nadschdi-Architektur aus Lehmziegeln verleiht der Stätte ihren einzigartigen Charme. Nach umfangreichen Restaurierungen ist Al-Turaif heute für Besucher zugänglich und bietet Einblicke in die Geschichte Saudi-Arabiens und die Anfänge der Herrscherfamilie Al Saud.

Tickets müssen vorab online bestellt werden. Der Preis variiert zwischen 0 SAR am Vormittag und 50 SAR am Abend. Bei meinem Besuch am Vormittag war die Attraktion menschenleer. Das Personal vor Ort spricht ausgezeichnetes Englisch, und in den Ausstellungen wird kostenlos Trinkwasser bereitgestellt. Man sollte etwa 2-3 Stunden für den Besuch einplanen.

Weiterhin besuchte ich eine der zahlreichen Malls und den Boulevard Riyadh City. Dieser war jedoch eine komplette Baustelle und daher leider keinen Besuch wert. All diese Aktivitäten habe ich mit dem Taxi absolviert. Besonders am Abend kann eine Taxifahrt aufgrund des starken Verkehrs zur Geduldsprobe werden.

Der zweite Tag meiner Reise führte mich zunächst ins beeindruckende National Museum, dann zum Al Masmak Palace Museum und am Abend zum Al Faisaliah Tower. Für diesen Tag entschied ich mich, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, der derzeit hauptsächlich aus Bussen besteht. Um mit den Bussen zu fahren, benötigt man eine sogenannte “Top-Up Card”.   Diese Karte kostet 10 Rial und kann an den Automaten, die an den meisten Haltestellen verfügbar sind, erworben und aufgeladen werden. Die Bezahlung ist sowohl bar als auch per Karte möglich. Alternativ kann man auch eine App oder eine Kreditkarte für den Ticketkauf direkt im Bus verwenden, was ich aufgrund der anfallenden Wechselgebühren bei Zahlungen in Euro jedoch weniger empfehle. Weitere Infos zum öffentlichen Verkehr findest du hier.

Das National Museum ist beeindruckend groß und hervorragend klimatisiert – eine wahre Oase an heißen Tagen. Die Ausstellungen bieten tiefe Einblicke in die Entwicklung des Islams und die Entstehung Saudi-Arabiens. Man sollte auf jeden Fall mehrere Stunden einplanen, um alles in Ruhe zu erkunden. Der Eintritt ist kostenlos, allerdings muss man sich beim Betreten mit seinem Namen registrieren. Ein Ausweis ist dabei nicht erforderlich.

Gegenüber dem Museum liegt der Murabba Historical Palace, den ich jedoch nur von außen bewundert habe. Das gesamte Areal wird von einem wunderschönen Park umrahmt, der sich perfekt zum Entspannen anbietet.

Am Abend besuchte ich den Al Faisaliah Tower, einen der beiden markanten Türme in Riad. Von der Aussichtsplattform aus genoss ich einen spektakulären Blick über die Stadt. Obwohl die berühmte Sky Bridge im Kingdom Tower leider geschlossen war, hatte ich die Plattform fast für mich allein. Der Eintritt kostet 69 Rial, und der Zugang erfolgt über die Mall, was nicht ganz so gut ausgeschildert ist – aber freundliche Menschen helfen einem gerne weiter.

Fazit:
Riad ist eine beeindruckende Stadt, die voller ehrgeiziger Großprojekte steckt. Sobald die Metro in Betrieb ist, wird auch der öffentliche Nahverkehr neue Dimensionen erreichen. Besonders hervorzuheben ist die Freundlichkeit der Menschen hier. Mehrmals wurde ich zum Abendessen eingeladen oder bekam Tipps, wo sich die besten Orte der Stadt befinden. Eines ist sicher: Riad wird mich in den kommenden Jahren definitiv wiedersehen. Mein nächster Halt: Jeddah.

Jeddah

Anreise:  Flug von Riad mit Saudia anschließend 15 KM-Taxi vom Flughafen 60 Rial

Unterkunft: Neben Mabet Hotel Apartments, (Hier der Link) (2 Nächte, Einzelzimmer) ca. 42 Euro pro Nacht.

Jeddah begeistert mit seiner bezaubernden Altstadt und den beeindruckenden sogenannten Korallenhäusern. Besonders am Abend ist ein Spaziergang durch die engen Gassen ein absolutes Muss – die Atmosphäre, das sanfte Licht und der Duft der Märkte machen diesen Moment magisch.

Mehrere Einheimische haben mir das lokale Seafood als das beste in ganz Saudi-Arabien empfohlen. Natürlich konnte ich dieser Empfehlung auf dem Weg zum Stadion nicht widerstehen – und sie hatten recht! Die Vielfalt und Frische der Gerichte ist wirklich herausragend.

Neben der Altstadt bietet Jeddah auch eine wunderschöne Promenade am Meer, die zum Flanieren einlädt, sowie ein Aquarium.

Ein besonderes Highlight in Jeddah ist das imposante „King Abdullah Sports City“-Stadion mit 62.000 Plätzen, das ich während eines Spiels der Saudi Pro League besucht habe. Tickets können in der Regel fünf Tage vor dem Spiel erworben werden. Die Website der Liga bietet hierfür die passenden Links. Die Abwicklung erfolgt bequem über die App WeBook. Weitere Informationen zu WeBook und anderen nützlichen Apps findest du im Bereich “Apps” meines Blogs.

Der öffentliche Nahverkehr in Jeddah ist momentan noch recht begrenzt. Es gibt nur wenige Buslinien, die Teile der Stadt abdecken. Für meine Zwecke waren diese jedoch nicht nutzbar.

Medina

Anreise:  Autofahrt von Jeddah. ca. 420 KM

Unterkunft:Aya Hostel, 80 Rial

Medina ist nach Mekka die zweitwichtigste Stadt im Islam. Seit einigen Jahren ist es jedoch auch Nicht-Muslimen erlaubt, den Bereich rund um die Moschee zu betreten – im Gegensatz zu Mekka, wo der Zugang gläubigen Muslimen vorbehalten ist.

Meine Reise nach Medina startete in Jeddah, von wo aus ich mit dem Auto fuhr. Zum Glück übernahm ich das Fahrzeug gegen Mittag, eine Zeit, in der der Verkehr überschaubar ist. So konnte ich mich in Ruhe an die Fahrweise der Saudis gewöhnen. Weitere Tipps hierzu findest du in meinem Beitrag Autofahren in Saudi-Arabien.

Als einen möglichen Zwischenstopp empfehle ich den Thuwal Cultural Park, etwa eine Stunde nördlich von Jeddah gelegen. Es ist ein schöner Ort, um eine Pause einzulegen und etwas von der saudischen Kultur zu erleben.

Am Abend herrschte rund um die Moschee in Medina reges Treiben und die eindrucksvolle Beleuchtung verlieh der Stadt einen besonderen Zauber. Mein Zimmer in einem Hostel, das fußläufig zur Moschee lag, teilte ich mir mit einem freundlichen Saudi und einem Marokkaner. Beide waren sehr hilfsbereit und gaben mir viele nützliche Tipps.

Zum Abschluss meines Aufenthalts bekam ich, wie so oft in Saudi-Arabien, ein Geschenk. Dieses Mal war es Myrrhe – ein sehr besonderes Mitbringsel, das mir später in Wadi Disha noch gute Dienste leistete.

Al Ula

Anreise:  Autofahrt von Medina. ca. 350 KM

Unterkunft: Diamond Resort, 250 Rial pro Nacht.

Al Ula liegt etwa 350 Kilometer nördlich von Medina und ist ein wahrer Schatz, den es zu entdecken gilt. Die Region begeistert mit ihrer atemberaubenden Natur und einer einzigartigen Atmosphäre. Besonders bemerkenswert ist Hegra, die erste UNESCO-Weltkulturerbestätte Saudi-Arabiens.

Doch Al Ula hat weitaus mehr zu bieten als historische Schätze. Ein beeindruckendes Beispiel für moderne Architektur ist das Veranstaltungszentrum Maraya. Das vollständig verspiegelte Gebäude fügt sich nahtlos in seine Umgebung ein und scheint fast unsichtbar zu werden – ein faszinierendes Highlight inmitten der Wüste.

Um Hegra zu besichtigen, ist eine geführte Tour notwendig, die du entweder online oder direkt im Tourismusbüro Winter Park buchen kannst. Die Tour dauert etwa zwei Stunden und kostet 95 Rial. Im Preis inbegriffen sind der Transfer sowie Erfrischungen. Die Mitarbeiter im Winter Park sind äußerst hilfsbereit und stellen gerne die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Umgebung vor. Sie unterstützen dich auch bei der kostenlosen Reservierung für den Eintritt ins Maraya – ein Besuch, der sich definitiv lohnt! Zudem wirst du im Tourismusbüro mit kostenlosem Wasser, Kaffee und Datteln verwöhnt, was den Aufenthalt noch angenehmer macht.

Ein weiteres Highlight von Al Ula ist die bezaubernde Altstadt, die sich besonders stimmungsvoll am Abend erkunden lässt. Ebenfalls am Abend solltest du den Elephant Rock besuchen, eine Felsformation, die an einen Elefanten erinnert und abends eindrucksvoll beleuchtet wird. Der Zugang zum Elephant Rock ist ab 17:00 Uhr kostenlos. Direkt am Felsen gibt es ein Café und ein exzellentes Restaurant, die deinen Besuch abrunden. Direkt beim Elephant Rock befindet sich ein kostenloser Parkplatz, den du auch mit einem normalen Auto erreichen kannst. Eine Tour ist somit nicht notwendig.Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir empfehlen, mindestens drei Nächte in Al Ula einzuplanen. Ich selbst verbrachte leider nur zwei Nächte dort und hätte gerne mehr Zeit gehabt, um die vielen Sehenswürdigkeiten und die bezaubernde Atmosphäre weiter zu genießen.

Wadi Disha

Anreise:  Autofahrt von Al Ula ca. 280 KM

Unterkunft: Blue Eye Farm and Resort, (350 Rial inkl. Frühstück)
Obwohl die Unterkunft ein hohes Google-Rating hatte, würde ich sie nicht weiterempfehlen. Ich musste den Preis verhandeln, zudem gab es kein WLAN, was für den Preis enttäuschend war. Nachdem ich eine durchschnittliche Bewertung (3 Sterne) abgegeben hatte, wurde ich sogar kontaktiert und nachdrücklich darum gebeten, die Bewertung zu löschen.

Wadi Disha, auch als das „Tal der Palmen“ bekannt, ist ein atemberaubendes Naturwunder im Nordwesten Saudi-Arabiens, das du unbedingt besuchen solltest. Ich entschied mich, von Al Ula aus mit dem Auto dorthin zu reisen und nahm die etwas längere Route über Bada. Diese Strecke hat sich definitiv gelohnt, da sie durch den wunderschönen Prince Mohammed bin Salman Royal Reserve führt, der mit seiner beeindrucken Landschaft überzeugt.

Nach der Ankunft in Wadi Disha kannst du bequem bis zum Ende der Straße fahren. Von dort aus hast du zwei Möglichkeiten: Entweder erkundest du die beeindruckende Oase zu Fuß oder du buchst eine geführte Tour mit einem 4×4-Geländewagen. Letzteres bietet sich an, wenn du tiefer ins Tal eindringen möchtest. Diese Touren können entweder in deiner Unterkunft oder entlang der Straße zur Oase gebucht werden.

Ein Besuch in Wadi Disha ist besonders reizvoll am frühen Morgen, wenn die Sonne noch nicht zu hoch steht und die schattigen Bereiche der Oase eine angenehme Kühle bieten. Alternativ ist der Sonnenuntergang. Die Stille und Weite des Thals gepaart mit dem satten Grün der Palmen machen diesen Ort unvergesslich.

Ich entschied mich, das Tal sowohl am Abend als auch am Morgen zu Fuß zu erkunden. Bei meinem ersten Ausflug ins Tal habe ich mich leicht verletzt, als ich versuchte, eine der Wasserstellen zu umgehen. Zurück im Hotel hat mir dann die Myrrhe dank ihrer wundheilenden Kräfte geholfen 😉.

Tipp: Wenn du ins Tal gehst, halte dich links. Nach etwa 200 Metern siehst du eine kleine Sandpiste. Diese ist relativ hart und ermöglicht dir ein schnelles Vorankommen, außerdem musst du hier kein Wasser umgehen.

Wadi Disha ist ein Juwel, das zeigt, wie vielfältig und wunderschön die Landschaften Saudi-Arabiens sind. Egal ob du zu Fuß oder mit dem Geländewagen unterwegs bist, dieses Naturerlebnis wird dir lange in Erinnerung bleiben.

Duba

Anreise:  Autofahrt von Wadi Disha. ca. 120 KM

Unterkunft: Kasr Dama Furnished Apartments 2 Nächte 540 Rial

Duba ist eine beschauliche Hafenstadt mit etwa 20.000 Einwohnern und einem ganz besonderen Charme. Besonders beeindruckend ist die wunderschöne Meerespromenade, die derzeit großzügig erweitert wird. Abends erwacht hier das Leben – Familien und Freunde treffen sich zu Picknicks, während sich Sportbegeisterte auf den vielen kostenlosen Sportplätzen austoben können. Ob Fußball, Basketball oder Squash, hier gibt es alles unter Flutlicht und frei zugänglich.

Natürlich blieb auch ich am Rande des Fußballfeldes nicht lange unentdeckt. Schnell wurde ich aufgefordert, die Schuhe auszuziehen und meine Fußballkünste unter Beweis zu stellen. Leider musste ich zugeben, dass die Technik der saudischen Spieler meiner doch einiges voraus hat. 😉

Neben der Promenade gibt es in Duba noch einige kleinere Highlights, die man fast automatisch entdeckt, wenn man durch die ruhigen Straßen schlendert. Für mich war Duba der perfekte Ort, um ein wenig zu entspannen und die Eindrücke der vergangenen Tage zu sortieren.

Allerdings sollte man beachten, dass es in Duba nicht allzu viele Hotels gibt. Vor allem an Wochenenden kann es schwierig werden, eine preisgünstige Unterkunft zu finden, da die verfügbaren Zimmer schnell ausgebucht sind. Es lohnt sich also, frühzeitig zu buchen, wenn man einen Aufenthalt plant.

Für Reisende, die einen straffen Zeitplan haben, ist Duba vielleicht kein absolutes Muss, denn Saudi-Arabien hat durchaus spektakulärere Orte zu bieten. Wer jedoch Zeit für eine entspannte Pause am Meer hat, wird hier sicherlich fündig.

Tabuk

Anreise:  Autofahrt von Duba. ca. 200 KM

Unterkunft:Luxury Suite hotel 2 Nächte 400 Rial (60m² Suite inkl. Waschmaschine)

Mein nächster Stopp auf dieser faszinierenden Reise ist Tabuk. Die Fahrt von Duba nach Tabuk führt mitten durch die atemberaubende Wüstenlandschaft – endlose Weiten, Berge und hin und wieder Kamele, die den Weg säumen. Die Stadt, die etwa 600.000 Einwohner zählt, hat eine beeindruckende Geschichte, die bis ins Jahr 500 v. Chr. zurückreicht.

Zu den Sehenswürdigkeiten von Tabuk gehören der alte Bahnhof und das historische Fort. Besonders charmant ist die Fußgängerzone im Zentrum, die von Märkten gesäumt ist und am Abend zum Flanieren einlädt. Hier kann man das geschäftige Treiben beobachten oder in entspannter Atmosphäre lokale Waren erstehen. Die Händler sind angenehm zurückhaltend, und die Preise fand ich überraschend fair.

Neben der Altstadt bietet Tabuk eine Vielzahl an Restaurants. Eines davon, das mir von einem Einheimischen empfohlen wurde, serviert Kamelfleisch – eine kulinarische Erfahrung, die ich nur weiterempfehlen kann. 😉

Für Reisende, die von Saudi-Arabien nach Jordanien unterwegs sind, ist Tabuk ein idealer Zwischenstopp. Von hier aus gibt es direkte Busverbindungen zur Grenze, was die Weiterreise denkbar einfach macht.

Dumat al Jandal

Anreise:  Autofahrt von Tabuk. ca. 430 KM

Unterkunft: Al Farhan Dumah Al Jandal  2 Nächte 400 Rial

Nach Tabuk ging es weiter in Richtung Dumat al-Jandal, einer Stadt im Norden Saudi-Arabiens, nur wenige Stunden von der irakischen Grenze entfernt. Auf der Fahrt dorthin hatte ich meine ersten beiden Verkehrskontrollen im Königreich. Die erste Kontrolle verlief völlig problemlos: Mein nationaler sowie internationaler Führerschein wurden kurz begutachtet, und ich konnte meine Reise ohne Verzögerung fortsetzen.

Die zweite Kontrolle war etwas ungewöhnlicher. Mitten auf der Autobahn bemerkte ich ein Polizeiauto hinter mir, das mich mit einem Hupen aufforderte, auf den Pannenstreifen zu fahren. Dort angekommen, begrüßten wir uns freundlich auf Arabisch. Der Polizist warf nur einen kurzen Blick auf mich und mein Auto, und die Kontrolle war schnell erledigt. Auch einige andere Fahrzeuge wurden angehalten, und ich hoffe, dass es bei ihnen ebenso reibungslos verlief.

In Dumat al-Jandal angekommen, wollte ich die Stadt zu Fuß erkunden. Doch weit kam ich nicht, denn schon nach kurzer Zeit wurde ich von einem Einheimischen zum Kaffee in sein Haus eingeladen. Obwohl er kaum Englisch sprach, tat das seiner Gastfreundschaft keinen Abbruch: Er bewirtete mich mit Kaffee, Tee und Datteln. Als ich schließlich zum Abendessen aufbrach, wurde der Tag noch überraschender. Zwei Männer luden mich ein, an ihrem Tisch Platz zu nehmen, während des Gespräch – hauptsächlich über Google Translate –lud mich einer der beiden  für den nächsten Tag ab 16:00 Uhr zu einem Ausflug in die Wüste ein. Zunächst konnte ich es kaum glauben, aber tatsächlich – gelebte Gastfreundschaft!

Neben diesen Begegnungen ist das Highlight der Stadt definitiv das beeindruckende Marid Castle. Die Festung, die mittlerweile um ein Museum erweitert wurde, kann kostenlos besichtigt werden. Leider war das Museum geschlossen, aber die Erkundung der Festung selbst war ein Erlebnis – ganz ohne Touristenmassen, fast alleine.

Am Abend fand der versprochene Ausflug in die Wüste statt. Dort erlebte ich hautnah, wie tief verwurzelte Traditionen gepflegt werden. Wir bereiteten gemeinsam Tee, Kaffee und schließlich auch ein einfaches, aber köstliches Abendessen zu. Dabei durfte natürlich auch das Inszenieren nicht fehlen: Alles wurde sorgfältig aufgebaut, gefilmt und anschließend auf Social Media geteilt. Die beiden Männer hätten mich gerne auf den verschiedenen Plattformen verlinkt, aber an diesem Punkt war ich froh, dass ich kein Instagram, Snapchat, X und Co. nutze.

 

Hail

Anreise:  Dumat al Jandal ca. 400 KM via Jubbah

Unterkunft: Mustaqar Hotel Apartment  1 Nacht 250 Rial

Der vorletzte Halt auf meiner Reise durch Saudi-Arabien war die Stadt Ha’il. Achtung: Auf dem Weg von Tabuk gibt es nur wenige Tankstellen. Das zwang mich dazu, einen Zwischenstopp im Ort Jubbah einzulegen. Dieses kleine Dorf bietet neben einer Tankstelle auch ein kleines, aber feines Museum. Bei meinem Besuch wurde ich zuerst mit Kaffee, Tee und Datteln empfangen, bevor es auf einen Rundgang durch das Museum ging. Das Highlight war eindeutig der alte Brunnen. Die Funktionsweise wurde mir eindrucksvoll demonstriert, bei der Kamele für das Heben des Wassers verwendet werden.

Nach diesem Zwischenstopp setzte ich meine Reise nach Ha’il fort. Diese Großstadt mit etwa 450.000 Einwohnern bietet drei Hauptsehenswürdigkeiten: das Fort, den Palast und einen Aussichtspunkt über der Stadt. Aufgrund der langen Anreise und meines begrenzten Zeitbudgets entschied ich mich, nur den Aussichtspunkt und das Fort von außen zu besichtigen. Besonders der Aussichtspunkt war beeindruckend. Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick über die gesamte Stadt.

Die Anfahrt zum Aussichtspunkt erfolgt mit dem Auto, und man muss ein Ticket für 25 Riyal kaufen, um bis zum großen Parkplatz zu fahren. Von dort wird man mit einem Shuttle (Auto oder Bus) zum Aussichtspunkt gebracht. Am Aussichtspunkt befindet sich auch ein beeindruckendes Café oder Restaurant, wobei eine Konsumation nicht erforderlich ist. Alternativ gibt es ein Ticket für 100 Riyal, mit dem man direkt bis zum Café fahren darf. Der einzige Vorteil dieses teureren Tickets besteht darin, dass man die letzten 300 Meter selbst fahren kann – aus meiner Sicht ein Aufpreis, der sich nicht wirklich lohnt.

 

Shaqra

Anreise:  Hail ca. 500 KM

Unterkunft: Al-Sulimi Heritage House 2 Nächt 250 Rial

Meine letzte Station ist Shaqra. Der weg von Hail ist ca. 500 Kilometer weit und führt durchc Karge landschaften und tlw. Verfallene Häuser welche doch etwas Distopisch wirken. Kurz vor Shaqra macht ich halt um den Ort Ushaiqer zu besichtigen. Hier gibt es ein wunderschönes Altstadtviertel dass mehr oder weniger ein Freilichtmuseum ist. Zur Navigation verwendet man Ushaiqer Heritage Village. Nachdem man durch den großen Torbogen gefahren ist kann man das Auto jederzeit abstellen und durch eine der Eingänge in die Altstadt gelangen. Diese ist einfach wunderbar und man kann durch die Engen gassen Schledern. Vorbei an Häusern aus Lehm und Stroh welche vor hunderten Jahren gebaut wurden. Dabei kann man sich schon einmal in der Zeit verlieren weil es so viel zum Stauen gibt. Man bezahlt keinen Eintritt und ist mehr oder weniger alleine. Ein Vorteil dieses Besuches ist, dass der Großteil im Schatten liegt und somit die GEfahr von einem Sonnenbrand doch deutlich reduziert ist. Nach diesem Aufenthalt machte mich auf den weg nach Shaqra. Die Unterkunft die ich gewählt habe liegt direkt im alten Viertel und ist somit perfekt. Durch den Umstand, dass sie nicht auf Google maps eingezeichnet ist, ist sie leider etwas schwer zu finden. Für google Maps kann man folgenden Punkt eingeben. Dieser liegt genau gegenüber und das Hotel ist durch die Überdachten Sitzmöglichkeiten am Dach zu erkennen (nicht immer Zugänglich da sie zu einem Zimmer gehören). Auch wenn man den Rooftop nicht beträtten kann ist die Altstadt, die eine ähnliche Charaktarisitk wie jene in Ushaiqer aufweist, unglaublich schön zu erkunden. Man schledert ebenfalls durch alte Gassen und kommt vorbei an prächtigen plätzen welche sich auf einmal zeigen. Es ist auch möglich auf einige der Dächer zu steigen. Damit erhält man ebenfalls einen Überblick über die Stadt. Auch hier sind die Häuser teilweise 300 Jahre alt und man stellt sich zwangsweise die frage wie es hier wohl gewesen sein mag wie noch Händler die Straßen belebt haben und der Duft von Gewürzen und Weihrauch in der luft gelegen ist. Leider ist auch diese Altstadt mehr oder weniger Leer. Gegenüber vom Hotel, liegt ein Schö angelegtes kaffe in dem man den Abend bei Datteln und Tee ausklingen lassen kann. Ein würdiger Abschied für meinen Tripp durch Saudi Arabien.

Fazit

Saudi-Arabien ist ein Land, das unglaublich viel zu bieten hat. Hier trifft moderne Infrastruktur auf reiche Tradition und beeindruckende historische Stätten. Besonders fasziniert hat mich die Vielfalt der Natur – von Wüstenlandschaften über Gebirge bis hin zu üppigen Oasen. Doch das, was mich am meisten beeindruckt hat, sind die Menschen in diesem Land. Ihre Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft habe ich in dieser Form selten erlebt. Ganz egal, was man braucht – es wird immer eine Lösung gefunden. Bleibt man im Sand stecken, ist sofort jemand zur Stelle, der hilft. Hat man keine Mitfahrgelegenheit vom Stadion in die Stadt? Kein Problem, der Sitznachbar bietet dir einfach an, dich mitzunehmen. All diese Hilfestellungen werden als selbstverständlich angesehen, und niemand erwartet eine Gegenleistung. Selbst wenn man eine Bezahlung anbietet, wird diese freundlich, aber bestimmt abgelehnt.

Insgesamt hat mich meine Reise durch Saudi-Arabien etwa 2300 Euro gekostet. Dabei habe ich fast ausschließlich Doppelzimmer gebucht, die bei Belegung durch zwei Personen denselben Preis haben. Auch die Kosten für den Mietwagen (etwa 600 Euro inklusive Kilometerüberziehung) lassen sich bei einer gemeinsamen Reise durch zwei teilen. Für zwei Personen kann man also mit rund 1500 Euro pro Person rechnen – inklusive Flügen, Visum und Verpflegung.

Würde ich die Reise erneut machen, würde ich wohl Duba auslassen und stattdessen den Weg Richtung Al Bad einschlagen. Dort gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten, wie ein altes Flugzeugwrack und die sogenannte „Titanic von Saudi-Arabien“. Wer weniger Zeit hat, könnte auch überlegen, den Norden mit Tabuk und Dumat al Jandal auszulassen und direkt von Wadi Disha nach Hail zu fahren.

Sobald die Zugverbindung zwischen Riad und Dschidda fertiggestellt ist, eröffnet sich die Möglichkeit, einen Zwischenstopp in Taif einzulegen. Mehrere Einheimische haben mir diesen Ort wärmstens ans Herz gelegt. Auch im Süden des Landes gibt es faszinierende Ziele, die ich aufgrund der aktuellen Lage im Jemen jedoch nicht besucht habe.

Eine Reise nach Saudi-Arabien ist definitiv ein Abenteuer. Man besucht ein Land, das noch am Anfang seiner touristischen Entwicklung steht, sich aber mit der Vision 2030 stark in Richtung Zukunft orientiert. Ich kann diese Reise jedem nur empfehlen.

Für mich geht es nun weiter nach Sri Lanka. Vielen Dank fürs Lesen!

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