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Über Chile

Reise im Dezember 2024

Chile – mein erstes Land in Südamerika. Schon allein durch seine ungewöhnliche Form fällt das Land auf der Landkarte auf: Es erstreckt sich über etwa 4.300 Kilometer in der Nord-Süd-Ausdehnung, ist dabei jedoch nur rund 180 Kilometer breit. Diese einzigartige Geografie macht Chile zum längsten Land der Welt, und entsprechend vielfältig sind seine Landschaften.

Der Süden beeindruckt mit der wilden Schönheit Patagoniens, der Norden fasziniert mit der trockenen Atacama-Wüste, und in der Mitte des Landes liegt die Hauptstadt Santiago. Mit etwa 10 Millionen Einwohnern lebt hier die Hälfte der gesamten Bevölkerung Chiles.

Um mich im Land fortzubewegen, nutze ich eine Mischung aus Bussen und Flügen. Ich habe mich entschieden, den Norden zu erkunden, bevor ich weiter nach Peru reise. Insgesamt werde ich etwa zehn Nächte in diesem beeindruckenden Land verbringen.

Santiago

Anreise:  Flug von Auckland

Unterkunft: Ventana Sur Hostel  4 Nächte im 6 Personen Schlafsaal inkl. Frühstück 80.000 Pesos (CLP)

Santiago ist das Zentrum Chiles und verfügt über den einzigen internationalen Flughafen des Landes. Daher ist ein Start in der Hauptstadt quasi vorprogrammiert. Insgesamt verbrachte ich vier Nächte in Santiago, wobei der Tag der Ankunft hauptsächlich von Jetlag geprägt war. Ab dem zweiten Tag begann ich, die Stadt zu erkunden. Santiago ist in verschiedene Bezirke unterteilt, und die Wahl der Unterkunft spielt eine entscheidende Rolle, da einige Viertel als unsicher gelten. Ich entschied mich für Barrio Italia – eine ausgezeichnete Wahl, da der Bezirk viele Bars und Restaurants bietet.

Bemerkenswert ist die grüne Gestaltung der Stadt: Zahlreiche Parks und Bäume entlang der Straßen spenden Schatten und machen die Umgebung angenehm. Mein erster Ausflug führte mich auf den Cerro San Cristóbal. Von diesem Berg hat man einen großartigen Blick über die Stadt, kann die Christus-Statue sowie eine kleine Kirche besichtigen. Der Aufstieg ist zu Fuß oder mit der Seilbahn möglich. Ich nahm die Seilbahn, da die Wanderwege größtenteils in der Sonne liegen – ein entscheidender Vorteil bei den hohen Temperaturen. Die Fahrt kostete etwa 7.000 Pesos und beinhaltete auch eine zweite Fahrt.

Nach meinem Besuch auf dem Berg fuhr ich Richtung Sky Costanera. Von dort aus machte ich einen etwa sieben Kilometer langen Spaziergang durch die geschäftigen Straßen zurück zu meiner Unterkunft – ein perfekter Start in die Erkundung der Stadt.

Am nächsten Tag besuchte ich das Museo de la Memoria y los Derechos Humanos. Das Museum widmet sich der Zeit der Diktatur, den Hintergründen und ihrem Ende. Es bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte des Landes. Der Eintritt ist kostenlos, und samstags um 10:30 Uhr wird eine kostenlose Führung angeboten. Diese dauerte über zwei Stunden und war sehr informativ, aber für meinen Geschmack etwas zu detailliert. Anschließend nutzte ich die Zeit für eine Pause im Parque Quinta Normal, der neben einem See auch beeindruckende Kolonialbauten beherbergt. Hier konnte ich zudem die Lourdes-Kathedrale von außen besichtigen.

Den Tag rundete ich mit der Teilnahme an der Stadtführung Tours 4 Tips” ab. Diese Walking-Tour dauert etwa drei Stunden und beginnt täglich um 15:00 Uhr. Wir erkundeten die Innenstadt, einschließlich aller wichtigen Gebäude wie den Präsidentenpalast, die Börse und den zentralen Plaza de Armas. Für die Tour nutzten wir auch die Metro. Die Metrokarte kostet 1.550 Pesos, und mehrere Personen können eine Karte gemeinsam nutzen. Die Preise richten sich nach der Uhrzeit, sind aber auch zu Stoßzeiten erschwinglich (unter 800 Pesos). Ich kann diese Tour wärmstens empfehlen.

Ein Bereich, den man meiden sollte, ist die Umgebung des Mercado Central, wo häufiger gestohlen wird. Eine deutsche Touristin wurde hier ihrer Goldkette beraubt. Grundsätzlich ist es ratsam, auf das Tragen auffälligen Schmucks zu verzichten, da dieser leichtes Ziel für Diebe ist.

Nach der Tour war mein Tag noch nicht vorbei. Zurück im Hostel lud mich der Betreiber auf einen Pisco Cola, das Nationalgetränk, ein. Es blieb jedoch nicht bei einem Drink, und schließlich lud er mich zu einer privaten Party mit seinen Freunden ein. Zunächst zögerte ich, doch schließlich fand ich mich in einer Wohnung in der Nähe meines Hostels wieder, wo ich eine Nacht voller Spaß und interessanter Gespräche verbrachte. Zurück ins Hostel kam ich mit einem Uber – ein absolutes Highlight des bisherigen Aufenthalts.

Am nächsten Tag traf ich zwei Personen, die ich am Vorabend kennengelernt hatte. Sie fragten, ob ich Lust hätte, den Tag mit ihnen zu verbringen. Natürlich sagte ich ja! Sie zeigten mir weitere Teile der Stadt und brachten mich in ein nahegelegenes Skigebiet. In den Anden, auf über 2.300 Metern, ist die Welt eine ganz andere: ruhig, menschenleer und kalt. Den Abend ließen wir bei einem Aussichtspunkt ausklingen, von dem aus wir den Sonnenuntergang beobachteten – ein unvergesslicher Moment. Vielen Dank, Alberto und Paci, für eure unglaubliche Gastfreundschaft!

Am letzten Tag führte mich mein Weg zurück zum Flughafen. Ich entschied mich für einen Flug nach Calama und einen Transfer zu einem der Highlights der Anden: San Pedro de Atacama.

San Pedro de Atacama

Anreise:  Flug von Santiago

Unterkunft: Aji Verde Hostel 5 Nächte im 5 Personen Schlafsaal 86.000 Pesos (CLP)

Weit oben im Norden Chiles liegt das kleine San Pedro de Atacama, eine versteckte Perle inmitten der Wüste. Trotz des starken Andrangs von Touristen hat der Ort seinen charmanten, rustikalen Charakter bewahrt. Die staubigen Straßen verleihen der Stadt ihren eigenen, besonderen Flair. Obwohl es in San Pedro selbst nicht viele Sehenswürdigkeiten gibt, ist es das perfekte Sprungbrett für Abenteuer in die umliegende Wüste. Die Straßen sind gesäumt von unzähligen Reisebüros, die eine beeindruckende Vielfalt an Touren anbieten – von Mietwagen über Fahrradausflüge und geführte Touren im Van bis hin zu Heißluftballonfahrten. Die Auswahl ist überwältigend, und es lohnt sich, vor Ort zu buchen: Ich konnte die Preise meist um 10.000 Pesos im Vergleich zu Online-Angeboten reduzieren. Vom Flughafen in Calama verwendete ich einen privaten Transport von Pampa um 15000 CLP

Tag 1: Entspannung am Pool

Den ersten Tag habe ich bewusst ruhig angehen lassen und die Gelegenheit genutzt, mich am Pool zu entspannen. Nach den vielen Reisen und Touren war ein Tag voller Ruhe genau das Richtige, um Energie für die kommenden Abenteuer zu tanken.

Tag 2: Wanderung zur Pukará de Quitor

Am nächsten Tag begann ich mit einer Wanderung zur Pukará de Quitor, einer alten Festung in der Nähe der Stadt. Der Eintritt kostet etwa 5.500 Pesos, aber dafür erhält man Zugang zu einer gut gepflegten Anlage mit schattigen Rastmöglichkeiten. Der Aufstieg auf den Berg bietet einen großartigen Überblick über die Umgebung – ein idealer Einstieg, um die Region besser kennenzulernen.

Abend: Astronomische Tour

Am Abend folgte eines der Highlights meiner Reise: die astronomische Tour. Für 20.000 Pesos ging es um 21:00 Uhr hinaus in die Wüste, fernab von jeglichem künstlichen Licht. Der Sternenhimmel war atemberaubend – so viele Sterne habe ich noch nie gesehen. Mit Teleskopen konnten wir sogar den Mars und Jupiter beobachten. Die Tour wurde durch kleine Snacks abgerundet, und gegen Mitternacht war ich wieder zurück im Hotel – ein unvergessliches Erlebnis.

Tag 3: Rainbow Valley und Valle de la Luna

Am nächsten Morgen begann meine Tour ins Rainbow Valley bereits um 7:00 Uhr. Wie der Name vermuten lässt, erstrahlt die Natur hier in den unterschiedlichsten Farben. Besonders beeindruckend fand ich die grünen Kupferoxidablagerungen und das satte Rot der Erde. Nach einem Frühstück vor Ort führte uns ein englischsprachiger Guide durch das Tal und erklärte die geologischen Besonderheiten.

Am Nachmittag ging es weiter ins berühmte Valle de la Luna. Die Landschaft erinnerte mit ihren Sanddünen, Salzkrusten und bizarren Felsformationen tatsächlich an die Oberfläche des Mondes. Der Höhepunkt war der Sonnenuntergang, der die Region in spektakuläre Farben tauchte. Für die Tour zahlte ich 30.000 Pesos, plus 10.800 Pesos Eintritt.

Tag 4: Piedras Rojas

Am vierten Tag stand eine Tagestour zu den Piedras Rojas auf dem Programm. Der Tag begann früh, um die Landschaft im besten Licht zu erleben. Auf dem Weg hielten wir bei den Lagunen Miscanti und Miñiques – ruhige, türkisfarbene Gewässer, eingerahmt von Vulkanen, die sich im Wasser spiegelten. Ein magischer Anblick.

In Piedras Rojas angekommen, war der Kontrast der leuchtend roten Felsen zu den blauen Lagunen und der weißen Salzebene atemberaubend. Die Stille und Weite der Landschaft waren überwältigend, und wir hatten ausreichend Zeit, um die Umgebung zu erkunden. Besonders schön war die Begegnung mit Flamingos und Lamas, die die Tour zusätzlich bereicherten.

Die Höhe von über 4.000 Metern war zwar spürbar, aber mit genügend Wasser und Pausen gut auszuhalten. Alles in allem war es eine lohnenswerte Tour, die mir die beeindruckende Vielfalt der Atacama-Wüste noch einmal auf besondere Weise gezeigt hat.

Arica

Anreise:  Bus von San Pedro 30.000 Pesos

Unterkunft: Hotel Andalucia 2 Nächte im Einzelzimmer inkl. Frühstück um 57.000 CLP

Mein nächster und zugleich letzter Halt führte mich nach Arica. Für die Reise entschied ich mich für den Bus. Einen Überblick darüber, welche Busse wann und von wo fahren, erhält man auf kupus.cl. Die Busse gibt es in verschiedenen Kategorien, die sich vor allem im Komfort unterscheiden. Da ich eine Nachtfahrt vor mir hatte, entschied ich mich für die höchste Kategorie, Salon. Diese bietet einen sehr bequemen Sessel mit großzügiger Beinfreiheit und der Möglichkeit, den Sitz weit zurückzuklappen. Dadurch wurde das Schlafen während der Fahrt angenehm.

Die Fahrt mit Chilebus kostete mich 30.000 Pesos und dauerte etwa zehn Stunden. Es empfiehlt sich, die Tickets im Voraus zu kaufen. Das kann entweder an der Busstation oder über kupus.cl erfolgen – der Preis bleibt dabei gleich.

Arica selbst hat vieles zu bieten, ist aber keine wirkliche Schönheit. Mein Aufenthalt diente hauptsächlich dazu, die lange Reise nach Arequipa zu unterbrechen. Der Strand ist in Ordnung, kann jedoch mit anderen Stränden in Chile nicht mithalten. Auch das Stadtzentrum ist von geringer Bedeutung und bietet nur wenig Sehenswertes.

Die Weiterreise nach Peru erfolgt vom Terminal Internacional aus. Ein Busticket kostet 4.000 Pesos. Alternativ kann man auch ein Sammeltaxi oder ein Taxi nehmen, die zwar deutlich schneller, aber auch erheblich teurer sind.

Fazit

Chile ist ein wahres Juwel, und ich bin sicher, dass ich bald zurückkehren werde. Die Menschen sind herzlich und freundlich, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Santiago beeindruckt mit seinem Charme und seiner Vielseitigkeit, während San Pedro de Atacama ein absolutes Highlight darstellt. Die atemberaubende Natur und der sternenklare Himmel sind einfach unvergesslich.

Das Reisen im Land ist unkompliziert – sowohl Busse als auch Flugzeuge machen das Erkunden der verschiedenen Regionen leicht. Zwar zählt Chile zu den teuersten Ländern in Südamerika, aber jeder einzelne Peso ist es wert.

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